3 Tage ohne Wasser

Urban Survival

Überleben im Großstadtdschungel

- Folge 1 -

3 Tage ohne Wasser


Was passiert in eurem körper?

Wusstet ihr schon, dass ein Mensch bis zu 3 Tage ohne Wasser überleben kann? Unser Körper verliert ständig Wasser. Ein 70 Kilogramm schwerer Mensch scheidet im Normalfall 0,2 Liter Wasser pro Stunde aus. Unter extremen Bedingungen wie große Hitze oder starke körperliche Anstrengungen kann ein Erwachsener sogar 1 bis 1,5 Liter Wasser pro Stunde verlieren.

 

Wenn dieser Verlust durch regelmäßiges Trinken nicht ersetzt wird, setzt eine Dehydrierung ein. Das Blut wird dicker und versorgt die lebenswichtigen Organe nur langsam mit Nährstoffen. Da unser Gehirn zu 70% aus Wasser besteht, lassen die kognitiven Fähigkeiten bereits nach wenigen Stunden nach. Zusätzlich hört der Körper auf zu schwitzen und der Puls sowie Körpertemperatur steigen an. Nach 10 bis 24 Stunden Flüssigkeitsentzug fährt der Stoffwechsel herunter und es kommt zu erheblichen Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel. Am zweiten Tag setzen Sprach- und Sehstörungen ein. Nach 48 Stunden hat ein 70 Kilo schwerer Mensch ein Wasserdefizit von 10% seines Körpergewichts. Der Tod kommt am dritten Tag und kündigt sich durch Krämpfe, geschwollene Zunge und Schmerzen beim Urinieren an. Der Mensch fällt ins Delirium und stirbt. 

Wassernot? Nicht bei uns

Nun könnt ihr zu Recht sagen, wir leben doch nicht in den USA mit deren Tornadoserien oder in Japan mit deren jährlichen Taifunen und Erdbeben. Im Bedarfsfall gibt es bei mir einen Supermarkt, Tante-Emma-Laden oder Getränkehandel sogar fußläufig in der Nähe. Selbst im Krisenfall gibt es noch Feuerwehr, THW oder die Bundeswehr, die mich mit Trinkwasser versorgen kann. Prinzipiell erst einmal alles richtig.

 

Erinnert ihr euch an die Jahrhundert-Hochwasser im Jahr 2002 und 2013, bei der ganze Ortschaften überflutet waren und evakuiert werden mussten? 2007 forderte der Wintersturm Kyrill 13 Menschenleben und hinterließ einen Schaden von 4,2 Milliarden EURO. Beim Blackout im Münsterland waren 250.000 Menschen bis zu 3 Wochen ohne Strom. 

 

Alles Ereignisse, die lokal aber auch großflächig jeden von uns treffen können. Jeder der in so einer Ausnahmesituation aufgrund seiner Vorsorge nicht auf die Hilfe von außen wie THW oder Bundeswehr angewiesen ist, stellt eine Entlastung für diese Organisationen dar. Mehr noch, es erhöht die eigene Sicherheit und die eurer Familien!

Berechnung & Vorrat

Deine optimale Flüssigkeitsmenge ist abhängig von deinem Körpergewicht und lässt sich mit der Formel Körpergewicht in kg x 0,03 berechnen. In meinem Fall wiege ich 102 Kilogramm und benötige daher im Optimalfall 102 x 0,03 = 3,06 Liter pro Tag. Für meine dreiköpfige Familie kommen so 7,32 Liter an Flüssigkeit pro Tag zusammen.

 

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt eine 14 Tage Bevorratung mit 14 Liter Flüssigkeit pro Person je Woche. Ich persönlich habe diesen auf 30 Liter pro Person je Woche aufgestockt mit dem Hintergrund, dass ich im Ernstfall auch Teile meiner Familie oder Nachbarn unterstützen kann. Gelebtes „Service-to-others“ eben. Mit diesem 14-Tage Vorrat solltet ihr die meisten kurzfristigen Szenarien wie Hochwasser, Schneebruch, Lawinen oder Stromausfall überstehen können.

 

Solltet Ihr zu der Kategorie Prepper gehören, die mit einem großflächigen über mehrere Monate dauernden Blackout oder anderen denkbaren Szenarien wie Unruhen rechnen, könnt ihr natürlich mehr einlagern wobei ich in dem Fall das Thema Wasseraufbereitung relevanter finde und das wird Gegenstand des nächsten Beitrags von Urban Survival – Überleben im Großstadtdschungel.